Lang lang ist es her, da lockte die Spielhalle mit diversen Attraktionen, einzig mit dem Ziel uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der erfahrene Leser kann sich vorstellen, wie schnell das Taschengeld in schmalen Schlitzen verschwand, ohne nennenswerten Gegenwert. Mit der Zeit jedoch wurden wir besser die Investitionen geringer und im Grunde war die Spielhalle dann nur noch der Treffpunkt, um weitere Unternehmnungen zu starten. Selbstverständlich wurde vorher noch ein bisschen gezockt.
Schon damals hegte ich den Wunsch, einen eigenen Defender zu besitzen, wie das aber nun mal so ist, waren die Dinger schwer zu bekommen, schier unbezahlbar und meine Eltern wären mir auf Dach gestiegen, hätte ich so ne Kiste daheim angeschleppt. Jetzt, dreißig Jahre später kann mir niemand mehr vorschreiben, wie ich meine Wohnung einzurichten habe, also stell ich mir ne Arcade Kiste rein und fröhne von Zeit zu Zeit, mit ein paar Kumpels den alten Zeiten. Leider ist das Problem der Beschaffung immer noch existent und im Prinzip ist es auch verschwendeter Platz, sich nur eine Maschine in die Bude zu stellen.
Neben dem Defender gab es natürlich noch andere Games, alle mehr oder weniger populär, aber deswegen nicht weniger unterhaltsam. Für mich und meine Kumpels war und ist der Defender einfach der Olymp der Arcade Maschinen, ich glaub nicht, dass es jemals wieder so ein anspruchsvolles Spiel gegeben hat, bei dem man sich direkt mit einer Maschine messen konnte und wir waren gut. Später kam dann noch Gauntlet auf den Markt, ein inovatives Konzept mit quasi 3D Darstellung und bis zu vier Spielern, die gemeinsam die Labyrinthe von Geistern, Kobolden, Hexern und sonstigem Gefleuche säubern mussten. Man, was haben wir Stunden damit zugebracht, die Labyrinthe zu lösen und zu säubern.
So gesehen markiert für mich der Defender das eine Ende, Gauntlet das Andere, dazwischen liegen viele Games, mit entsprechemden Unterhaltungswert. Wie man auf den nächsten Seiten sehen kann, begann alles mit einem Prototypen, quick and dirty, nur um mal zu sehen, was so geht. Dabei ist herausgekommen, dass der Joystick gar nicht geht, also für den Defender. Es muss schon ein Original sein. Beim Gauntlet ist das nicht so probelmatisch. Die riesige Konsole bietet sogar genug Platz für Modifikationen. So gesehen ist eine Komination aus beiden Maschinen, vereinigt in einem Cabinet die hybride Lösung all meiner Wünsche und so hat alles angefangen.
Auf den folgenden Seiten zeige ich die Fortschritte bei der Planung und dem Bau meines Hybriden. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und hoffe, den einen odere anderen zu inspirieren.
Update März 2023:
Der Defender ist umgezogen und nun in bester Gesellschaft
Die Geschichte dahinter
Es ist jetzt schon eine Weile her, da habe ich mir ein ArcadeCab zusammengeschustert. Nicht besonders schön, viel zu klein und der Plan, den ich im Internet gefunden habe, hat auch nicht ganz gestimmt, was dazu führte, dass ich etwas improvisieren musste.
Vorüberlegungen
Wie zu sehen ist, ist das Cab eines der schönsten auf diesem Planeten, kommt halt auf den Blickwinkel und den Standpunkt an. Da sich Standpunkte mit der Zeit ändern können und sollten, habe ich mich entschlossen, das CAB neu zu gestalten und den Aufbau von vorne herein mit einem funktionierenden Plan zu beginnen. Wenn ich ehrlich bin, war dieses CAB nur dazu gedacht, den grundsätzlichen Aufbau und die Funktionalität zu prüfen, sowie die Konstruktion auf mögliche Schwachstellen hin zu untersuchen.
Der Ausgangspunkt meiner Arcade Ambitionen war der Bau eines Williams Defenders, ein Gerät, das wir vor Jahrhunderten in den Spielhallen bis über eine Million Punkte und noch viel weiter, gequält haben, während Stunden unseres Lebens und ein kleines Vermögen an uns vorbeizogen :-) Den Defender habe ich vor Jahren auf einer Retro CD mit ein paar andern Spielen erworben, die unter DOS lauffähig gewesen ist. Die Begeisterung war sofort wieder da, der Spielespass über die Tastatur das Spiel zu bedienen, war so grottig, dass es zu einem sofortigen kalten Entzug geführt hat und die CD in einer Schublade verschwunden ist.
Wie das nunmal so mit den Süchten ist, sie geben keine Ruhe, daher war dieses CAB die nächste logische Konsequenz und hat meine Sucht auch ne Weile befriedigt. Die erste Version dieses CABs war eine reine Defender Version, die nur die dafür benötigten 6 Bedienelemente: Reverse, Fire, Thrust, Smartbomb, Hyperspace und den Joystick hatte. Hinzu kamen noch die Player 1 & 2 Tasten. Zunächst ertwas unständlich zu bedienen, immer mit der Maus an der Hand und Mame Aufruf mit einem Spiel, war relativ schnell klar, dass es hier eine Maschine geben wird, die Spiele der 80er Jahre enthält, basierend auf dem Gehäuse eines Defenders.
Ich habe also zuerst damit begonnen, den Nachfolger des Defenders, die Stargate Maschine zu integrieren. Auf dem Controllerboard war dafür nur ein einziger weiterer Knopf nötig, der Invisio. Kurz eingebohrt, verkabelt und an den dicken ipac4 von Ultimarc angeschlossen.
Den Controller hatte ich mir schon im Vorfeld besorgt, für meinen V-Pin habe ich damals den kleinen Bruder verwendet, beim Arcade Projekt war mir irgendwie von Anfang an klar, dass ich wohl mehr Bedienelemente benötigen werde.
Den grundsätzlichen Aufbau des Controllerpultes habe ich mir dann auch schon mal überlegt und in einer kleinen Zeichnung verewigt.
Diesen Grundaufbau habe ich dann noch etwas weiter entwickelt, mittlerweile sind noch Spinner und Flightsticks in der Planung, von Lightguns sehe ich aktuell noch ab, vielleicht in einem anderen Projekt. Zur aktuellen Planung gibt es noch keine Entwürfe, bzw. diese sind in meinem Kopf und müssen da jetzt raus :-)
Nachdem ich diesen Grundaufbau hatte, habe ich auf mein TestCab Controllerboard noch die restlichen Mameknöpfe gesetzt, außerdem noch an den Seiten optionale Flipperknöpfe integriert, um eventuell DT-Tische spielen zu können.
Nun aber zurück zum CAB, das ich jetzt bauen will.
Internetrecherche
Im Internet habe ich so einiges an Decals, Marquees, Plänen und einige Ideen für das Aussehen eines Arcade CABs gesehen. Am besten gefallen hat mir eine Lösung aus den USA, bei der ein Originalgehäuse eines Defenders so modifiziert wurde, dass es möglich war, eine weitere Konsole aus dem Inneren des CABs heraus zu klappen, um weitere Bedienelemente zur Verfügung zu haben. Es bietet sich damit die Möglichkeit, mit der Defenderkonsole nicht nur den Defender zu spielen, sondern auch das eine oder andere Spiel, welches mit den Bedienelementen des Defenders bedienbar ist. Darunter fallen fast alle Spiele, bei denen der Spieler alleine an der Konsole steht und sich die Spieler abwechseln.
Spiele, bei denen zwei Spieler gleichzeitig die Konsole bedienen, sind allerdings außen vor. Dafür also die ausklappbare Konsole.
Rückblick und Erinnerungen
Da es in den Spielhallen nicht nur den Defender gegeben hat, sondern auch andere Spiele, entschied ich mich, das Layout der extra Konsole an das Layout von Gauntlett I anzupassen. Gauntlett I war für mich der Nachfolger des Defenders. Mit meinem Kumpel Charlie haben wir es damals geschafft, die Kiste in einer 16 Stunden Session abwechslend so weit an Lebenseinheiten hoch zu setzten, dass wir den Zähler überdrehten. Eigentlich ging es nur darum, herauszufinden, ob der Zähler auf Null zurückstellt, oder einfach weiterzählt und später wieder richtig runter zählt.
Ihr könnt mir glauben, dass es schon cool war, das Volk der Spieler im Rücken, die Mattscheibe vor uns und der der Zähler springt von 99999 auf 00000, zählt dann weiter hoch und er springt wieder auf 99999 zurück, wenn man Lebenseinheiten verliert. Applaus und Staunen rundrum und wir haben dann den Freiburger Rekord um 1:00 Uhr morgens abbrechen müssen, weil die Spielhalle dicht machte, mit genau 1 DM in der Kasse vom Gauntlett :-) Am Rande bemerkt, noch ein paar Fakten:
- wir kannten alle Bilder
- wir hatten den Skill mit einer Mark zu spielen
- Die Maschine war angeblich auf höchste Schwierigkeitsstufe eingestellt,
- bei minimalen Lebenseinheiten pro DM
Die letzten beiden Punkte hatten wir uns selber zuzuschreiben, die Kiste hat sich einfach nicht mehr für den Betreiber gerechnet. Meistens sind wir in die Halle gekommen, irgend jemand fragte uns, ob wir nicht ein paar Lebenseinheiten aufbauen könnten, er zahlt, wir jagen den Score hoch. Oft mussten wir auch mitten im Spiel einsteigen, um zu retten, was zu retten war. Für uns war es OK, half unser Budget zu entlasten und trotzdem zu spielen. Den Betreiber hats natürlich nicht gefreut, daher die Schwierigkeitsstufen.
Nach unserem Rekord hatte die Maschine aber für fast alle Spieler den Reiz verlohren, wurde kurz darauf aus der Spielhalle entfernt und durch ne Daddelmaschine ersetzt. Da war wenigstens der Gewinn für den Besitzer sicher, nur unsere Welt war es nicht.
OK, zurück ins hier uns jetzt.
Der Aufbau des CABs
Der Aufbau ist also grob umrissen:
Eine Konsole für Defender, auf der auch ein paar Einzelspieler Games gespielt werdenkönnen, eine weitere Konsole, die für die restlichen Games benutzt wird und bei Bedarf hinzugefügt werden kann.
Wie gesagt, im Internet hab ich schon so einiges an Plänen gesehen, einen bei Jakobud.com, den ich mir auch mal ausgedruckt habe.
Einziges Manko: Keine Winkel, unvollständig Bemassung und dann noch Inch und Zoll Urrrgggghhhhhhhhhh
Redesign des Planes
Also, frisch ans Werk, erst mal alles mit 2,54 multiplizieren und bei Pythagoras nachfragen, wie das mit den Seiten der Dreiecke denn so gewesen ist. Nachdem alles so weit berechnet ist, kommt noch eine Prise Sinus und Cosinus hinzu und schon haben wir die fertigen Winkel und Bemaßung für mein Defender CAB.
Ein erster Blick
Das ist jetzt ein Screenshot aus dem freien CAD Programm FreeCAB, um die Abmessungen zu dokumentieren. FreeCAD wird auch das Programm sein, mit dem ich dieses CAB planen und visualisieren werde, da mein Aufbau schon etwas komplexer sein wird. Nachdem ich die Seitenwand schon mal in 2D gezeichnet habe, wurde diese auch in 3D überführt und nebenbei auch dubliziert.
Die Bemaßungen und die Abstände werden von Anfang mit den originalen Abmessungen konstruiert. Das macht es später einfacher, den fertigen Plan in einzelne Teile zu zerlegen und die benötigten Teile im Baumarkt zu besorgen. Cool wäre natürlich, wenn man die CAD Daten gleich in eine Fräse schubsen könnte und den fertigen Bausatz aus ner Platte herausfräsen lässt. So weit bin ich nur noch nicht, bei mir wird das alles von Hand gemacht, ist auch deutlich spassiger.
Also, Schritt eins ist gemacht, die bisherigen Ausführungen waren nur die Einleitung, mit FreeCAD hab ich mich auch erst zwei Tage beschäftigt und weiß aktuell noch nicht so genau, wie das Progrämmchen funktioniert. Da ist noch Luft nach oben und Bestandteil des anstehenden, verregneten Wochenendes und am Montag weiß ich dann mehr, vielleicht ist die Kiste dann schon konstruiert.
Planung
nachdem ich mich jetzt etwas intensiver mit FreeCAD beschäftigt habe, ist auch schon das erst kleine Modell fertig geworden. Noch nicht ganz so, wie ich mir das vorstelle, aber die Richtung stimmt.
Zuerst mal die Version Defender:
Wie ich finde sieht das schon ganz nett aus. Klar, es fehlen aktuell noch die Aussparungen für Monitor und Lautsprecher, sowie die Coindoor. Das mach ich dann später, oder nehm einfach eine Handkreissäge.
Nun, ich hatte ja gesagt, dass ich das CAB so konvertieren will, das von einer Einzelspielerkonsole zu einer Mehrspielerkonsole konvertiert werden kann. Deswegen habe ich die Planung mal weiter getrieben und bin bei folgendem Entwurf gelandet:
Wie man sieht, ist die Konsole jetzt größer und in mehrere Teilbereiche aufgeteilt. Diese Bereiche sollen später so realisiert werden, dass alles beweglich ist und im Gehäuse selbst verschwinden. Dazu benötige ich jetzt eine Mechanik und vor allem eine Animation, wie es denn später funktionieren soll. Also, frisch ans Werk, jetzt wird erst mal eine Mechanik entwickelt und die Lernkurve in Sachen CAD Aniimation steiler angestellt :-)
Kleinere Veränderungen
Die letzten Tage habe ich mich noch ein bisschen mit der Konstruktion beschäftigt und bin immer wieder auf Verbesserungen gestossen. Ziel ist es eigentlich gewesen, die Animation aus den oben gezeigten Bildern zu erstellen, nur kam es anders, als man so denkt. Mich hat die Mechanik nicht mehr in Ruhe gelassen, also habe ich mich damit beschäftigt, wie ich diesen Klappmechanismus realisieren kann. Die Herausforderung dabei ist gewesen, dass die beiden Seitenflügel später aufgestellt werden sollen und dann im Gehäuse verschwinden.
Das folgende Bild zeigt die schon fertige Konstruktion, ich versuche aber mal zu beschreiben, was sich darunter verbirgt.
Wie oben zu sehen ist, wurde der extra Tisch, den ich aus dem Gehäuse klappen möchte, grün eingefärbt. Darunter befindet sich ein Hohlraum, der später die Einbauten und die Verkabelung aufnehmen soll. In diesem Bild als grauer Umlauf unter dem grünen Tisch. Der ausgeklappte Flügel liegt dann auf einer Platte (Gelb) auf, die an einem Hebel (blau) befestigt ist. Das ganze ist in einem Lager (grün) befestigt, damit man es in das Gehäuse einklappen und die Fronttüre (grau), in die später die Coindoor eingebaut wird, zurückklappen und verschießen kann.
aus einem anderen Winkel gesehen, sieht das nun so aus.
und damit man sich das noch besser vorstellen kann, habe ich mal alles weggelassen, was nicht unmittelbar den Drehmechanismus betrifft.
Langsam wird es Zeit, sich um ein paar andere, sehr reale Teile zu kümmern. Ich brauch nämlich ein paar Scharniere, um die Flügel sauber ausklappen zu können. Also, eigentlich will ich die nicht einfach nur ausklappen, sondern der ausgeklappte Tisch soll nahtlos mit dem Mitteltisch verbunden sein. Dazu reicht leider das Sortiment im Baumarkt nicht aus, deswegen begebe ich mich im Internet auf Bildersuche nach Scharnieren und werde fündig. Stabilo hat die Lösung: Das Einlass-Scharnier Stabilo 72
Jetzt brauch ich nur noch einen 14 mm Fräser, ein paar Bretter, Schrauben und Geduld. Zumindest ist das der aktuelle Stand. Mal sehen, was mir als nächstes so einfällt, was ich noch benötige.
Tja, wie versprochen hab ich mir ein bisschen Zeit genommen und noch etwas gehirnt, was ich so alle brauchen könnte. Unter anderem war ich bei Ebay unterwegs, dort gabs grad ne große Sammlungsauflösung mit nem Satz Joysticks zum halben Preis, ner Menge Buttons, mit und ohne Schalter, aber das Beste war die Auktion, in der gleich drei 2 Wege Buttons für Joust und Defender angeboten wurden, zwei original, einer als Nachbau. Dazu die Buttons, den Kabelbaum und die Leafswitches.
Da musste ich einfach zuschlagen :-)
Jetzt bin ich also stolzer Besitzer eines originalen Defender Joysticks und hab auch noch zwei Teile über. Als die Teile kamen, waren die zwar zerlegt, nen Sprengring und vier Schrauben später ist mir aber klar geworden, warum die Steuerung für hoch und runter, mit dem Jostick, den ich für den Test verwendet habe, so unpräzise war. Bei den Originalen liegen die Kontakte einfach näher zusammen und schon die kleinste Bewegung schließt, bzw. öffnet einen der Schalter. Kanns gar nicht erwarten, bis ich die Teile verbaut habe.
Bevor es aber so weit kommt, muss ja erst mal das Gehäuse und vor allem die Stencils für Controllerboard, Seitenwände, Kassentüre und Monitor Beezel her. Hier war ich jetzt auch ne Weile unterwegs, bis ich perfekte Vektorzeichnungen, leider in Adobe Illustrator gefunden habe. Dafür hab ich mir dann halt ne Testversion vom AI installiert und die Decals zerlegt. Frech von Adobe, die geben gerade mal 7 Tage zum testen. Selbst ich, der schon so einiges an Vektorzeichnungen erstellt hat, dabei alle möglichen Programme der letzten 25 Jahre benutzte, tat mich schwer, den Funktionsumfang herauszufinden, geschweige denn in irgendeiner Weise herauszufinden, wo das entsprechende Werkzeug zu finden ist. Arrogant und unverschämt, wenn eine Firma der Meinung ist, dass sich ein Mitarbeiter, nur weil er ein Programm evaluieren soll, 5 Arbeitstage und 2 Tage in der Freizeit damit beschäftigen muss, um annähernd eine Aussage treffen zu können. Ehrlich gesagt, da mach ich in der Zukunft lieber einen Rechner platt, installiere mir die Testversion mit einer neuen Mailadresse und dann wars das. Tja, aber wie immer gilt auch hier: Vorne Hui, hinten Pfui, auch wenn das Programm echt leistungsstark ist, zumindest, was ich in den paar Stunden des Tests herausfinden konnte. Geldgier ist ja OK, aber so offen zu Schau zu tragen: Erbärmlich.
Zwischenzeitlich hab ich die Testversion wieder gelöscht, nachdem ich die AI Dateien und diverse Einzeldateien, sprich Farben, zerlegt hatte und auf ein Maß skaliert, das einen scharfen Ausdruck an den Rändern gewährleistet. Bei dieser Suche bin ich dann auch auf entsprechenden Gaunlet Dateien gestoßen, die perfekt für das erweiterte Controllpanel passen. Die hab ich natürlich gleich mit bearbeitet und jetzt liegen die auf der Platte und harren da der Dinge, die da kommen werden.
Bei Ebay war ich dann auch erfolgreich, neben den Defender Sticks gab es noch vier Joysticks von Ilsa, die sogenannten T-Sticks. Ersteigert hab ich die, weil die von 4 auf 8 Wege umstellbar waren. Wer sie kennt, der weiß, dass der Umschalter unten angebracht ist, letzlich also unterhallb des Controllerpanels liegen wird. Das geht natürlich gar nicht, weil ich ja keinen Bock habe, unter die Platte zu greifen und dann den Hebel zu bewegen. Die Umschaltung als solche macht aber Sinn, gibt es doch Spiele mit 4 Wegen und andere mit 8 Wegen. Leider blicken die 4 Wege Games nicht, wenn ein 8 Wege Stick angeschlossen ist und dann wird die Steuerung schwer.
Also hab ich die Mechanik des Joystickgehäuses etwas verändert. Zuerst habe ich den Joystick in seine Bestandteile zuerlegt und die Arretierung des Umschalthebels herausgefräst. Danach wurde das Gehäuse mit einer Distanzplatte um 0,5 mm in der Höhe verändert, so dass der Hebel leicht gängig ist. Allerdings ist der Hebel jetzt so leichtgängig, dass er schon beim Spielbetrieb von alleine umschaltet. Außerdem ist eine Bedienung von oben noch nicht machbar.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab etwas gebastelt und dann die folgende Lösung gefunden:
Wie man sieht, kann jetzt der Hebel von oben bedient werden, die Justage und Gängigkeit des Hebels ist einstellbar über die Mutter und deren Kontermutter.
In Gänze sieht dann die Schalteinheit, Bedieneinheit für einen Spieler so aus:
Wie zu sehen ist, habe ich auch schon etwas herumprobiert, um die Taster etwas ergonomischer anzuordnen. Wichtig dabei ist, dass die Finger gemütlich auf den Tasten aufliegen können, ohne die Hand zu verdrehen. Ein leichter Versatz der Taster kommt der natürlichen Fingerlänge entgegen. Letztlich muss der Nachbauer es selber ausprobieren. Bei mir hat sich in der oberen REihe ein Abstand der Taster von 4,5 cm etabliert, der mittlere Taster wurde 1 cm nach oben versetzt angeordnet. Die untere Tasterreihe ist fast identisch aufgebaut, einzig der Taster, auf dem der Daumen ruht, also unten ganz links, ist etwas nach außen versetzt.
Bleibt nur noch, den Hebel etwas schöner zu gestalten. Daher wurde meine Feile nochmals bemüht und herausgekommen ist das hier:
Durch das schlanke Design des Hebels kann ich auch den Spalt verkürzen, in dem sich der Hebel bewegen wird. Jetzt fehlen noch drei dieser Hebel, die ich aus einer Alu-Schiene (5*20 mm), erhältlich im Baumarkt, fertigen muss.Beim Bau des Prototypen stelle ich schnell fest, dass eine gescheite Winkelfunktion, also das Kippen des Sägeblattes, unabdingbar ist. Außerdem ist eine Führungsschiene zwingend notwendig. Zu meiner kleinen Oberfräse von Festool wurde mir schon damals so eine Schiene mitgeliefert, von daher viel die Wahl auf die Tauchsäge TS 55. Im grunde wollte ich die schon länger haben, weil meine alte halt ne simple Bausäge ist, jetzt war die Zeit reif. Na ja, was soll ich sagen, Festool behauptet: "
Kanten leicht brechen, noch mal kurz mit dem Schleifpapier drüber und dann kann man mit der Fertigstellung beginnen:
Das Gehäuse ist ja schon so weit fertig, dass von sich aus schon eine gewisse Stabilität hat. Deswegen fange ich mal damit an, den Monitor zu zerlegen und mit der Oberfräse die entsprechenden Aussparungen zu fräsen. Am Ende ist es so, dass vorne eine Blende von ca. 2 mm Dicke stehen bleibt, welche das häßliche Metall des Monitors verdeckt, danhinter die Ebene, in welcher der Monitor montiert wird.
Hier die Front, später wird davon dann noch eine Plexiglasscheibe gesetzt, auf welcher die Folie mit dem Beezel aufgeklebt wird.
Die Rückseite sieht dann so aus. Der Monitor, der dafür zerlegt wurde, hatte zufällig schon Halterungen, an denen vorher das Gehäuse befestigt gewesen ist. Die nutze ich gleich, um den Monitor jetzt im Gehäuse zu verschrauben.
So, nachdem der Monitor ausgespart wurde, bauen ich das mal in das Gehäuse ein. Wie man sehen kann, ist wie beim Original eine kleine Kante vorhanden, in die später eine Nut gesägt wird, um die Plexiglasscheibe zu plazieren und fixieren. Oben am Lautsprecherpanel wird ebenfalls noch eine kleine Aussparung gesägt, um das Bezel noch oben einschieben zu können.
Langsam nimmt das CAB Gestalt an und es interssiert mich natürlich brennend, wie es denn später mal aussehen soll. Also hänge ich mal das Marquee provisorisch davor, stelle ne Lampe hinten rein und mache ein paar Bilder, die ich versende, um meine Kumpels heiß zu machen :-)
So weit so gut, jetzt kommt die Klappe mit der Kassentüre. Dafür hatte ich zuerst Scharniere eingebaut, bin später jedoch dazu übergegangen, einfach ein paar Schrauben unten am Drehpunkt einzusetzen und die untere Kante schräg abzusägen, damit sich die Klappe leicht drehen lässt.
Nach der Klappe kommt jetzt das Controlpanel vom Defender. Das Panel wird so verbaut, dass ich es einschieben kann und mit zwei Winkeln an der Seite verschraube. Das hat den Vorteil, dass ich nur zwei Schrauben zur Befestigung benötige und später das Panel, im Fall der Fälle, ganz einfach ausbauen kann. Die Verkabelung wird dann an einer Seite zentral vom Panel weg geführt und mittels einer Steckverbindung zur Ausklappkonsole geführt. Damit ist es dann möglich, die Ausklappkonsole separat aus dem Gehäuse zu entfernen und einzusetzen. Wie das genau aussehen wird, entscheide ich unterwegs.
Jetzt kann man die Klappe zwar schon herausklappen, aber sie klemmt noch, also muss ich wohl noch ein bisschen Holz entfernen, damit die Klappe berührungslos herausklappbar ist.
Hier sieht man die Nut, in die später das Controlpanel eingeschoben wird. So ist dann gewährleistet, dass die Plexiglasscheibe einen sauberen Abschluß hat und alles nahrlos sitzt.
OK, nun ist ja so weit alles fertig, dass ich damit beginnen kann, den ausklappbaren Tisch zu kontruieren. Dazu ist noch anzumerken, dass der erste Entwurf aus FreeCAD nicht so richtig integrierbar gewesen ist. Zumindest wurde alles zu klobig und der Ausklappmechanismus hätte nicht funktioniert. Deswegen wurde der Unterbau durch eine einzige Platte ersetzt, auf die dann der Controler und der Ausfbau montiert wird.
Aber zurück zum zweiten Panel. Erst mal aus einem Stück Pressspan die Form heraussägen, um einen Eindruck zu gewinnen, wie die spätere Realität aussehen wird. Darauf werden dann mal die beiden Prototypen für die Palyer 1 und 2 gesetzt, nur damit die Dimension klar wird.
Eine Woche später sieht die zweite Konsole dann so aus. Man kann jetzt ganz gut das Mittelteil erkennen, an dem die Flügel montiert werden, die später nach oben geklappt werden, um im Gehäuse verschwinden zu können.
Wie ich bereits angekündigt habe, wird die Verkabelung zwentral über das Mittelteil geführt. Dazu braucht es einen Kabelbaum. Mein erster Versuch sind normale 220 V kabel, die ich aus alten Computerkabeln herausgetrennt habe und in der Form, die später die Verkabelung haben soll, auf Lüsterklemmen verbaut habe.
Letztlich war auch das nur ein Entwurf, denn der Kabelbaum war meines Erachtens viel zu steif und unflexibel, vor allem aber zu groß, um platzsparend in die Flügel und das Mittelteil verbaut zu werden. Im Mittelteil kommt ja später noch ein Trackball und ein Flightstick zum Einsatz. Da wirds dann eng. Also entschied ich mich, das Ganze mit einer DSUB 25 Berlängerung zu lösen. Die 25 Anschlüße bieten genug Möglichkeiten, dalle Steuerelemente zu verkabeln, die Kabel sind flexibel und vor allem ist das Druckerkabel sehr dünn. Ein weitere Vorteil ist, dass ich die Enden der Kabel nutzen kann, die Defenderkonsole zu verkabeln und durch die Stecker eine Solltrennstelle einbauen kann.
Hinzu kam später noch, dass ich den Leafswitch Champ im Arcadeshop bestellt habe, der nur mit 4,3 mm Kabelschuhen und Kabelendhülsen zu verkabeln war. Die Dicke der Drähte im Druckerkabel eignete sich perfekt, das Kabel an zu isolieren und die Endhülse auf zu löten. Kabelschuh aufquetschen, aufstecken, fertig.
Ich habe übrigens zwei Druckerkabel bzw. DSUB Verlängerungen mit je drei Metern gekauft. Das reichte aus, um die Verkabelung zu bewerkstelligen.