Auf den nächsten Seiten zeige ich euch, wie es zu meiner Maschine gekommen ist.
Viel Spass beim lesen
Wie bereits eingangs beschrieben, hatte ich mich entschieden, einen V-Pin zu bauen. Das begann damit, dass ich mir als erstes mal ein leeres und altes Gehäuse von einem "Bally - Lost World" aus dem Jahre 1978 besorgt habe.
Aktuell finde keine Bilder mehr, wie alles begonnen hat, aber hier mal einen ersten Entwurf, mit bereits laufendem VPinball Emulator.
Was bis hierher passiert ist, ist schnell erklärt. Ich habe das originale Gehäuse abgeschliffen und einen 39 Zoll Monitor als Spielfläche integriert. Weiterhin wurde ein alter 22 Zöller als Backglas eingerichtet und unten war dann noch ein 15 Zöller als DMD Monitor verbaut. Alles zusammen hatte ich von hinten auf eine Platte geschraubt und die Platte schwarz angemalt. Außerdem wurde eine Plexiglasscheibe vor die Monitore gesetzt und neben dem 15 Zöller die Lautsprecher verbaut. Ziel war ursprünglich, das alte Gehäuse wieder in einen schönen Zustand zu versetzten und die Decals darauf zu erneueren. Ich habe dann einiges probiert, von Stanzvorlagen über Airbrush und selber malen, alles nicht zufriedenstellend. Aber dazu später mehr.
Wie man sehen kann wurde der originale Plunger (oben) einfach durch einen Schalter ersetzt, der Abschuss durch gedrückt halten des Knopfes realisiert. Auf dem Bild ist zu erkennen, dass auch ein richtiger Plunger verbaut wurde, das ist nach der Anschaffung des PinAna1 geschehen, der eine perfekte Simulation für den mechanischen Plunger verwirklicht.
Dazu ist zu sagen, dass ich das Spielfeld etwa 10 cm unterhalb der Glasscheibe eingebaut habe, was einen optischen Effekt hat, der bedingt nach 3D aussieht. Da der Plunger sehr lang ist, musste dieser also unterhalb des Bildschirmes eingebaut werden, deswegen der tiefe Sitz.
Was mir von Anfang an wichtig gewesen ist, war die Tatsache, dass ich ein altes Gerät mit neuem Innenleben versehen werde. Das bedeutet aber auch, dass ich auf Bedienelemente der alten Zeit teilweise verzichten konnte oder sie mit einer neuen Funktion zu belegen.
Wie zu sehen ist, wurden die Einwurfschlitze mit einer Batterie an Tastern belegt, da ich sowieso keinen Hinterbau brauchte, also wozu die Münzprüfer erhalten. Die wurden alle ausgebaut und dafür die Verkabelung der Schalter und Birnchen gemacht. Erhalten wollte ich hab die DM Schildchen, über die Taster wird das Gerät dann bedient, also Münzeinwurf simuliert, Infos und Flyer abgerufen und das Spiel beendet. ERhalten habe ich den alten Start-Button, an dem die Anzahl der Spieler gewählt wird und den Geldrückgabeknopf, der früher mal die Geldschächte freigegeben hat, wenn mal eine Münze hing. Diesem Hebel wurde allerding eine neue Funktion beigebracht, er betätigt jetzt einen Schalter, der bei aktuelleren Tischen den "Extra Ball Buy In" simuliert.
Den kompletten Hinterbau könnt ihr hier sehen.
Wie beschrieben, keine Münzprüfer und alles überflüssige entfernt, teilweise mit der Flex. Sieht zwar etwas unstrukturiert aus, funktionierte aber für die erste Zeit und man hat den Raum, weitere Optimierungen vorzunehmen.
Zeitweise habe ich auch mit Rollen unter den Beinen experimentiert, weil mir die Flippermover einfach zu labbelig ausgelegt waren und noch bevor ich richtig den Pin auf den Teilen stellen konnte, schon die ersten verbogenen Ausfälle zu beklagen hatte.
Leider hat sich der Entwurf nicht durchgesetzt, obwohl es sehr angenehm gewesen ist, die Füße außerhalb der Gehzone zu haben. Stabiler als die Flippermover, aber genauso wacklig. Vor allem beim spielen.
Ok, spielen wir den ersten Ball und beginnen damit, die Kiste äußerlich etwas den technischen Voraussetzungen anzupassen. Was mich lange beschäftigt hat, war die Tatsache, dass mein Backglas Monitor viel zu klein ist. In Ebay Kleinanzeigen hab ich mich etwas umgesehen, durch Zufall einen 27 Zoll Monitor von Samsung, fast neues Gerät ;-) gefunden und für, sage und schreibe, lässige 20 Euros ergattert. Der Besitzer war einfach nicht in der Lage, das Menü richtig zu bedienen. Hat mich ne viertel Stunde gekostet und ich hatte ein 300 Euro teures Teil, perfekt für meinen Vpin, auf meinem Tisch. Backglas gehakt :-)
Damit mache ich mich dann über die Planung einer neuen Backbox her und lasse mich vom "Bally - Mr & Mrs Pac-Man" in der Entwurfsphase inspirieren.
Erst mal die Backbox für den großen Monitor anpassen.
Ich habe für den Bau MDF Platten verwendet. Die lassen sich ganz gut bearbeiten, nachschleifen und anmalen. Allerdings glaube ich, dass ich beim nächsten Mal auf Tischlerplatten zurückgreifen werde.
Jetzt ist die kleine Backbox dran, was etwas aufwendiger wird, denn hier kommen jetzt schräge Seiten mit ins Spiel.
Anprobe :-)
Passt alles, also anmalen und auf den Pin setzen.
Na bitte, sieht doch gar nicht so schlecht aus, nur das gelbe Gehäuse stört jetzt etwas.
Den Terminator Skull habe ich mir auch über Kleinanzeigen organisiert, fand ich ganz witzig, so was als Topper zu haben. Eigentlich ist der Schädel schon beleuchtet, leider nur über Akkus, das richte ich bei Gelegenheit mal anders ein, vielleicht mit LED Wiz, oder so.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein gescheiter Stuhl. Aber wozu gibt es Kleinanzeigen?
Na bitte, geht doch, sogar frisch lackiert und geliefert. Investition: 40 Euro, die sich lohnen.
OK, alles so weit in Butter, System läuft und es werden immer mehr Flipper, nur die gelbe Farbe nervt etwas. Das muss sich ändern, der Plan ist jetzt, das Gehäuse mit einer Folie zu beziehen. Bei einem ortsansässigen Drucker habe ich mir mal ein paar Probedrucke machen lassen, die mich zufrieden stellen, so dass ich an das Design der kompletten Folie gehen kann. Ziel ist nicht, drei einzelne Folien zu haben, sondern das Gehäuse in einem Stück mit der Folie zu bekleben.
Also entwerfe ich erst mal eine Folie, die rund um den Pin geht und mit Stickern vollgebombt ist :-)
Na ja, ein erneuter Andruck offenbart, das ist too much.
Also alles auf Anfang.
Etwas dezenter und der V-Pin hat auch schon einen Namen.
Damit steht die Folie, jetzt stellt sich die Frage, ob es sich rentiert, ein altes Gehäuse mit einer neuen Folie zu bekleben. Die Antwort ist ein klares: Nein. Egal, wie ich es anstelle, ich muss den Pin zerlegen, das Loch um den alten Plunger verschwinden lassen und dann den Rechner sauber in den Body einpassen. Bisher hatte ich einfach ein komplettes PC-Gehäuse eingebaut, das hat sich aber bei Hardwareänderungen als hinderlich erwiesen. Das bedeutet, dass ich in das Gehäuse eine Grundplatte einsetzten muss, die stärker ist als die Presspappe, die aktuell den Boden bildet. Ergo, bevor ich mir das alles antue, bau ich ne neue Kiste, die Abmessungen kann ich ja einfach vom alten Gehäuse übertragen.
Zwischenzeitlich habe ich noch den Body eines "Zaccaria - Pinball Champ" bekommen, von dem ich die Abmessungen und einige Teile übernommen habe, um sie anstatt der am laufenden V-Pin befindlichen Teile zu nehmen.
Hier mal die bereits ausgeschlachtete Version.
Also frisch ans Werk und die eigene Kiste gebaut.
Innenleben schwarz ausgemalt, später wird der Boden und der Teil unterhalb des Playfields rot angemalt.
Jetzt geht es daran, die Seitenteile anzupassen. Toll, dass der Bally und der Zaccaria identische Siderails haben, also pass ich die vom Zaccaria an, weil ich die extra Taster für die Magnasave Buttons haben wollte. Nachdem das dann alles angepasst war, wurde die Kiste in Blau eingefärbt.
Der Boden wurde rot gemacht, weil ich das halt noch hatte und ich keinen schwarzen Boden haben wollte.
Jetzt werden nur noch die Anpassungen gemacht, die den Bildschirm nach unten hin einpassen und dafür sorgen, dass später über Lüfter die Warmluft des Displays abgeführt wird.
Erst mal an der Kassentüre ... dann unter der Backbox.
Das Ganze ist notwendig, weil ich einen 39 Zoll Monitor als Playfield verwende, der genau in das Gehäuse passt, ohne dass man das Display strippen muss. Manche bauen ja einen 42 Zoll Monitor ein, dem dann das Gehäuse entfernt wird. Ich meine, dass es nicht gut ist, wenn die Elektronik offen liegt, deswegen hab ich ein Gehäuse gewählt, das ich nicht zerlegen muss.
Nachdem alles passt, kommt auch die Folie drauf, Body und Backbox
Jetzt fehlen nur noch ein paar Details. Zum Beispiel im Rückgabefach für die Heiermänner und an der Kassentüre, bzw. an der (jetzigen) Bedienkonsole wurden die kleine Taster gegen größere ausgetauscht, die Anzahl reduziert und Kassenschildchen neu zugefeilt, damit die Taster passen.
Seit ich PinballX einsetzte, braucht es auch nicht so viele Taster. Daher, und weil die kleinen Taster Murks waren, konnte ich größere einbauen. Dafür hab ich mir dann neue Abdeckungen gemacht, die auch noch mit den Schildchen passen. Sind zwar noch nicht optimal, der Plan für genauere steht schon.
Update 2022:
Mittlerweile setze ich PinUpPopper zur Verwaltung der Tische ein und das ist um Längen besser als alle Verwaltungstools die ich bisher im Einsatz hatte. Dazu aber später mehr.
So, die Maschine steht jetzt und deshalb komme ich hier auch zum Schluß.
Das vorläufige, amtliche Ergebnis sieht jetzt so aus:
Stand April 2016 habe ich jetzt 684 Tische, die ich alle schon mal gespielt habe. Na ja, beim Einrichten und testen, ob der Tisch auch funktioniert, wurde jeder einzelne Tisch gespielt.
Ich hab natürlich meine Lieblingstische, die habe ich in einer Best Tables Liste zusammengefasst, bzw. erweitere die Liste kontinuierlich. Viele Tische fallen eben unter die Rubrik: "Jagen und Sammeln" :-)
Wie ich Tische angelegt und die Verwaltung der VPinball Tische aufgebaut habe, zeige ich dann in weiteren Artikeln.
Update 2022:
Mittlerweile sind es knapp über 1700 Tische