Es ist schon ein paar Jahre her, da sind mir ein paar Teile von einem Arcadeautomaten in die Hände gefallen. Zugegeben, nicht gerade eine perfekte Ausgangspostition für den Bau eines Automaten, aber eine Basis, die man aus- und aufbauen kann. Damals fehlte mir noch die Erfahrung, ich hatte nur eine vage Idee, wie das Projekt aussehen sollte, aber die habe ich mir mittlerweile angeeignet. Also, so hoffe ich wenigstens.
Wie auch immer, ich will jetzt nicht zu viel verraten, nur so viel an dieser Stelle, das hier ist ein wichtiges Teil, um das Projekt zu realisieren:
In so einem Lenkrad befinden sich zwei Zahnräder mit einem Übersetztungsverhältnis von 1:6,5. Ich hoffe damit, später die Lenkbewegung so realistisch wie darstellen zu können. Falls nicht, werde ich mir eine andere Lösung überlegen müssen.
Weiterhin habe ich vor ein paar Tagen einen Tisch in Kleinanzeigen gefunden, aus dem ich das Gehäuse bauen werde. Zunächst war ich nur an der Tischplatte interessiert, als ich diese jedoch vom Untergestell getrennt hatte, kam mir die Idee, das Untergestell zum Standfuß für das Motorrad-Arcade zu recyclen. Die Form und das Material eignet sich dafür hoffentlich perfekt.
In den letzten Tagen, das Wetter hat mir in die Karten gespielt, habe ich mich mit ein paar ROMs und MAME beschäftigt, um die grundsätzliche Funktionalität des Lenkrades im Zusammenspiel mit den ROMs zu testen. Und siehe da, es hat geklappt.
Coole Sache dachte ich mir und hab als erstes Mal die Pedaleinheit zerlegt und die Kalbel mit den Potis gekennzeichnet. Die Pedale brauch ich nicht, daher kommen die weg. Wichtig sind nur die Potis.
Wie zu sehen ist, sind die beiden Potis für Gas und Bremse gedacht und die werden dann später hier analog dazu angeschlossen.
Leider passt das alles nicht so ganz, die orginalen Potis haben einen Achsdurchmesser von 6 mm, die Potis der Logitech Pedale heben einen Durchmesser von 5 mm. Also brauch ich einen Adapter dafür. In meinem Fundus habe ich noch ein paar verchromte Stahlstangen aus Vollmaterial, die auf beiden Seiten mit einem M6 Gewinde versehen sind. Das ist perfekt. Zuerst säge ich mir ein ca. 10 cm langes Stück davon ab, spanne das in die Bohrmaschine und nutze das M6 Gewinde für eine kleine Vertiefung innerhalb der Bohrung. Durch das Gewinde habe ich eine gute Führung, um ziehmlich Gerade ins Material bohren zu können.
Im Anschluss wird nur der Bohrer von 6 mm nach 5 mm getauscht, der Maschinenschraubstock ist dabei fixiert, und dann die Bohrung durch das Vollmaterial mit 5 mm weiter getrieben, solange der Bohrer reicht. Dann wird das Stück mit dem M6 Gewinde und der kurzen Zentrierbohrung abgesägt und die verbliebene Tiefe der 5 mm Bohrung wiederrum als Führung genutzt und das Reststück komplett durchbohrt.
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Jetzt noch 8 Bohrungen mit 2,5 mm Durchmesser fertigen und darin ein M3 Gewinde schneiden.
Das Ergebnis sieht dann so aus, die Langen Schrauben dienen nur zur Verdeutlichung.
und dann teste ich schon mal, ob das Poti drauf passt:
Bingo 😍
Jetzt nur noch den Bolzen in zwei gleiche Stücke kürzen und mal versuchen das erste Orginalpoti des Arcade Automaten zu tauschen. Vorher wird je eine Seite von den beiden neuen Adaptern mit einer 6 mm Bohrung vertieft, um die originale Achse des alten Potis aufzunehmen. Fixiert werden Poti und Achse dann durch kurze M3 Schrauben.
Sieht schon ganz gut aus, muss jetzt nur noch in der Höhe angepasst werden und eine Fixierung des Potis basteln.
Die Höhe des Potis wurde angepasst und eine Fixierung hinzugefügt. Die Bremse kann nun bedient werden und wird über das Poti gesteuert.
Beim Gas wurde das Poti komplett entfernt, das Zahnrad umgesetzt und wieder mit einem Poti vom Logitech Lenkrad verbunden.
Jetztt muss getestet werden, ob alles so funktioniert, zumindest grundsätzlich. Aktuell ist nich klar, ob Gas geben auch bis zur maximalen Geschwindigkeit führt und ob die Bremse richtig funktioniert. Im schlimmsten Fall muss ich mir was einfallen lassen, wie ich eine Übersetztung baue, welche die Bewegungen übersetzt und an die Potis weiter gibt. Es bleibt also spannend 😁
Tja, so ist das nun mal im Leben. Nicht immer funktioniert alles auf Anhieb. Nachdem ich den Umbau der Potis vorgenommen habe, wurden diese so genau wie möglich positioniert. Da es sich um die Potis für die Lenkradpedale handelt, habe ich mir im Vorfeld mal den Weg bzw. die Drehung angesehen, welche die Potis bei Betätigung eine Pedals machen. So mit dem Auge hätte ich gesagt, dass das, was ich da In der Steuerung vorhabe, ähnlich dem Original sein sollte. Im Prinzip ja auch nur Gasgriff und Bremse. Kurze Wege, direkte Auswirkung.
Beim Test mit eingebauten Pedalen hat auch alles funktioniert. In meinem Umbau aber nicht. Die Spielfigurg beschleunigt automatisch, der Gashebel hat keine Auswirkung, Bremshebel sieht ähnlich aus. Die Einstellung, die man in Mame machen kann, also Tab Taste bei gestartetem Spiel, um die Funktionen fest zu legen, funktionierten auch nicht. Nachdem ich die Potis wieder ausgebaut hatte und von Hand auf 0° und 270° gedreht habe, hat das geklappt.
Das legt nahe, dass die Poties beide entweder exakt bei 135° in Mittelstellung sein müssen, um eine definierte Ausgangsposition zu haben, oder tatsächlich nur durch die volle Drehung von 0° nach 270° richtig funktionieren. Letzteres könnte sogar hilfreich sein, da bei den moderneren Spielen eine feinere Dosierung der Gas- und Bremsfunktion möglich sein könnte.
Bisher habe ich gerade mal den MAME Emulator und die ROMs, die ich gerne hätte, aufgespielt. Das bedeutet, dass man alles von Hand aus dem MAME Menü suchen muss, wer es kennt, weiß, wovon ich rede. Letztlich bedeutet das, dass ich jetzt erst mal Hyperspin installieren und konfigurieren muss, um verschiedene Spiele zu testen. Gleichzeitig habe ich gestern einen Gebriebebausatz von Reel bestellt, der Übersetztungskombinationen von 9:1 bis "keine Ahnung mehr" möglich machen soll. Getreu der Formel:
Pi * Daumen / Donnerstag = 9:1
sollte das auch klappen, werde ich halt ausprobieren müssen.
Eines hat der Test mir gezeigt. Ich habe mich gewundert, warum der Curser im Tab-Menü der Einstellungen bei MAME erst still steht, dann aber, nicht nachvollziehbar, anfängt durchzulaufen. Stoppen geht nur, indem man das Menü verlässt und wieder rein geht. Wie ich jetzt herausgefunden habe, hängt das tatsächlich mit der Potistellung zusammen, denn bei 0° passiert da nichts.
Dieses Problem hatte ich schon beim Chequered Flag und ich vermute, dass der irgendwann einmal auch noch die Boxengasse anfahren muss.
Das war es erst mal für heute, keine Bilder, nur Text 🥳
<< Fortsetzung folgt >>
Sicher ist euch schon aufgefallen, um was für einen Automaten es sich hier dreht. Um jetzt noch mehr Licht ins Dunke zu bringen, hier mal Teile der Ausgangssituation:
Die Bikes:
Der Lenker des blauen Mopeds ist demontiert und wird aktuell für die Tests verwendet. Der Lenker der gelben Maschine hat nen Riss in der Mitte und einen nicht originalen Taster verbaut. Vermutlich hat da mal jemand zu stark drauf gehauen oder so.
Dann sind noch die Seitenverkleidungen der Backbox und der Kippmechanik vorhanden:
sowie die Deko des Marquees:
Die Kippmechanik habe ich bisher nicht fotografiert, mache ich demnächst mal und dann bekommt ihr ein Update.
Wie gereits beschrieben, habe ich einen Getriebebausatz von Reely bestellt, der vor ein paar Tagen angekommen ist.
Wie man sehen kann, eine Ansammlung von Zahnrädern, Schrauben und ein paar Achsen. Die roten Winkel kann ich leider nicht nutzen, deswegen habe ich die Bohrungen, genauer gesagt zwei davon, auf eine Alu Schiene zu kopieren und mit zwei Zahnräderen die benötigte Übersetzung zu bauen, um das Poti zu steuern.
Der Probeaufbau sieht so aus:
Die Lage von Poti passt so weit, etwas eng an der Feder vielleicht, sollte aber gehen. Die Übersetztung bringt auch das gwünschte Ergebnis, das Poti legt jetzt ganz schön viel Weg zurück :-) Sieht im Moment noch etwas klobig aus, werde ich die Tage dann nochmal in schlanker Form bauen.
Und wieder ist ein Abend in der Werkstatt zu Ende, mit dem Ergebnis, dass ich die oben gezeigte Konstruktion verfeinert und angepasst habe. Außerdem snd heute die Madenschrauben angekommen, die ich als 800 teiliges Sortiment beim großen A gekauft habe. Alles dabei von M2,5 bis M8. Ich habe zwar keine Ahnung, wie und wann ich M2,5 verwenden soll 🤔aber na ja, haben ist besser als brauchen, und wer weiß.
Zurück zum Thema, die Adapter wurden mit M3 Madenschrauben ausgestattet, jetzt schrabt nichts mehr aneinander, oder wird zu eng.
Dem Poti wurde noch ein kleiner Winkel an der linken Seite spendiert, damit ist das Poti gege verdrehen gesichert und doch etwas schwimmend gelagert, do dass es die Drehbewegung des Getriebes ausgleichen kann. Auch wenn ich schon sehr viel päziser arbeiten kann, als zu dem Zeitpunkt, an dem ich mit dem Bau solcher Maschinen begonnen habe, ich bin halt immer noch an die Präzision meiner Werkzeuge gebunden und halt auch kein Feinmechaniker oder Uhrmacher 😄
Im nächsten Schritt wird die Einheit für das Gas mit einem Getriebe versehen.
Nach einigem probieren und anpassen wurde das Gasgetriebe privisorisch eingesetzt.
Danach wurde die gesamte Konstruktion fix verbaut. Es war ein bisschen ne Frickelei, bis das mit dem Poti eingestellt war, vor allem, nachdem der Winkel zur Fixierung des Potis eingebaut war.
Jetzt nur noch den Deckel drauf und schon mal richtig verschrauben.
Sieht so weit ganz gut aus, es muss nur noch die Eletronik mitspielen.
Der Test steht an, ich werde im nächsten Kapitel darüber berichten.