Tja, wie versprochen hab ich mir ein bisschen Zeit genommen und noch etwas gehirnt, was ich so alle brauchen könnte. Unter anderem war ich bei Ebay unterwegs, dort gabs grad ne große Sammlungsauflösung mit nem Satz Joysticks zum halben Preis, ner Menge Buttons, mit und ohne Schalter, aber das Beste war die Auktion, in der gleich drei 2 Wege Buttons für Joust und Defender angeboten wurden, zwei original, einer als Nachbau. Dazu die Buttons, den Kabelbaum und die Leafswitches.

Da musste ich einfach zuschlagen :-)

Jetzt bin ich also stolzer Besitzer eines originalen Defender Joysticks und hab auch noch zwei Teile über. Als die Teile kamen, waren die zwar zerlegt, nen Sprengring und vier Schrauben später ist mir aber klar geworden, warum die Steuerung für hoch und runter, mit dem Jostick, den ich für den Test verwendet habe, so unpräzise war. Bei den Originalen liegen die Kontakte einfach näher zusammen und schon die kleinste Bewegung schließt, bzw. öffnet einen der Schalter. Kanns gar nicht erwarten, bis ich die Teile verbaut habe.

Bevor es aber so weit kommt, muss ja erst mal das Gehäuse und vor allem die Stencils für Controllerboard, Seitenwände, Kassentüre und Monitor Beezel her. Hier war ich jetzt auch ne Weile unterwegs, bis ich perfekte Vektorzeichnungen, leider in Adobe Illustrator gefunden habe. Dafür hab ich mir dann halt ne Testversion vom AI installiert und die Decals zerlegt. Frech von Adobe, die geben gerade mal 7 Tage zum testen. Selbst ich, der schon so einiges an Vektorzeichnungen erstellt hat, dabei alle möglichen Programme der letzten 25 Jahre benutzte, tat mich schwer, den Funktionsumfang herauszufinden, geschweige denn in irgendeiner Weise herauszufinden, wo das entsprechende Werkzeug zu finden ist. Arrogant und unverschämt, wenn eine Firma der Meinung ist, dass sich ein Mitarbeiter, nur weil er ein Programm evaluieren soll, 5 Arbeitstage und 2 Tage in der Freizeit damit beschäftigen muss, um annähernd eine Aussage treffen zu können. Ehrlich gesagt, da mach ich in der Zukunft lieber einen Rechner platt, installiere mir die Testversion mit einer neuen Mailadresse und dann wars das. Tja, aber wie immer gilt auch hier: Vorne Hui, hinten Pfui, auch wenn das Programm echt leistungsstark ist, zumindest, was ich in den paar Stunden des Tests herausfinden konnte. Geldgier ist ja OK, aber so offen zu Schau zu tragen: Erbärmlich.

Zwischenzeitlich hab ich die Testversion wieder gelöscht, nachdem ich die AI Dateien und diverse Einzeldateien, sprich Farben, zerlegt hatte und auf ein Maß skaliert, das einen scharfen Ausdruck an den Rändern gewährleistet. Bei dieser Suche bin ich dann auch auf entsprechenden Gaunlet Dateien gestoßen, die perfekt für das erweiterte Controllpanel passen. Die hab ich natürlich gleich mit bearbeitet und jetzt liegen die auf der Platte und harren da der Dinge, die da kommen werden.

Bei Ebay war ich dann auch erfolgreich, neben den Defender Sticks gab es noch vier Joysticks von Ilsa, die sogenannten T-Sticks. Ersteigert hab ich die, weil die von 4 auf 8 Wege umstellbar waren. Wer sie kennt, der weiß, dass der Umschalter unten angebracht ist, letzlich also unterhallb des Controllerpanels liegen wird. Das geht natürlich gar nicht, weil ich ja keinen Bock habe, unter die Platte zu greifen und dann den Hebel zu bewegen. Die Umschaltung als solche macht aber Sinn, gibt es doch Spiele mit 4 Wegen und andere mit 8 Wegen. Leider blicken die 4 Wege Games nicht, wenn ein 8 Wege Stick angeschlossen ist und dann wird die Steuerung schwer.

Also hab ich die Mechanik des Joystickgehäuses etwas verändert. Zuerst habe ich den Joystick in seine Bestandteile zuerlegt und die Arretierung des Umschalthebels herausgefräst. Danach wurde das Gehäuse mit einer Distanzplatte um 0,5 mm in der Höhe verändert, so dass der Hebel leicht gängig ist. Allerdings ist der Hebel jetzt  so leichtgängig, dass er schon beim Spielbetrieb von alleine umschaltet. Außerdem ist eine Bedienung von oben noch nicht machbar.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab etwas gebastelt und dann die folgende Lösung gefunden:

Wie man sieht, kann jetzt der Hebel von oben bedient werden, die Justage und Gängigkeit des Hebels ist einstellbar über die Mutter und deren Kontermutter.

In Gänze sieht dann die Schalteinheit, Bedieneinheit für einen Spieler so aus: 

Wie zu sehen ist, habe ich auch schon etwas herumprobiert, um die Taster etwas ergonomischer anzuordnen. Wichtig dabei ist, dass die Finger gemütlich auf den Tasten aufliegen können, ohne die Hand zu verdrehen. Ein leichter Versatz der Taster kommt der natürlichen Fingerlänge entgegen. Letztlich muss der Nachbauer es selber ausprobieren. Bei mir hat sich in der oberen REihe ein Abstand der Taster von 4,5 cm etabliert, der mittlere Taster wurde 1 cm nach oben versetzt angeordnet. Die untere Tasterreihe ist fast identisch aufgebaut, einzig der Taster, auf dem der Daumen ruht, also unten ganz links, ist etwas nach außen versetzt.

Bleibt nur noch, den Hebel etwas schöner zu gestalten. Daher wurde meine Feile nochmals bemüht und herausgekommen ist das hier:

Durch das schlanke Design des Hebels kann ich auch den Spalt verkürzen, in dem sich der Hebel bewegen wird. Jetzt fehlen noch drei dieser Hebel, die ich aus einer Alu-Schiene (5*20 mm), erhältlich im Baumarkt, fertigen muss.Beim Bau des Prototypen stelle ich schnell fest, dass eine gescheite Winkelfunktion, also das Kippen des Sägeblattes, unabdingbar ist. Außerdem ist eine Führungsschiene zwingend notwendig. Zu meiner kleinen Oberfräse von Festool wurde mir schon damals so eine Schiene mitgeliefert, von daher viel die Wahl auf die Tauchsäge TS 55. Im grunde wollte ich die schon länger haben, weil meine alte halt ne simple Bausäge ist, jetzt war die Zeit reif. Na ja, was soll ich sagen, Festool behauptet: "Die beste Tauchsäge, die wir je gebaut haben." Ich sage: " Stimmt" Läuft butterweich, ist präzise und die Gehrungsschnitte sind einfach ein Traum. Wer sich mit dem Gedanken trägt, ne Säge zu kaufen, hier ist er richtig. Aber vorsicht, nicht billig :-), dafür ausbaufähig und mit anderen Werkzeugen von Festool kombinierbar. Ein Vorteil auf der ganzen Linie.

Und weils so schön ist, mit der Säge zu arbeiten, hier schon mal die ersten Zuschnitte von den Außenseiten des Gehäuses:

Kanten leicht brechen, noch mal kurz mit dem Schleifpapier drüber und dann kann man mit der Fertigstellung beginnen:

 

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